AUS DER PRAXIS

 

Wenn die Liebe Hilfe braucht ….

 

Ute (59) und Fritz (56) geniessen ihren „2.Frühling“ – allerdings wird ihre neue Liebe immer wieder getrübt, wenn ihre Kinder aus ihren früheren Ehen sie besuchen. Dann kommt es zu heftigen Spannungen in ihrer Beziehung. Irgendwie scheint die schwierige Vergangenheit sie Beide einzuholen. Missverständnisse, gegenseitige Vorwürfe und laute Eifersuchtsszenen enden in tagelangem Rückzug. Allmählich breitet sich eine lähmende Schwere aus. Sie drehen sich in ihren Gesprächen im Kreis. Am liebsten würden sie die Besuche ganz vermeiden.

 

Fritz schlägt schließlich eine Paarberatung vor - er hatte während einer Depression gute Erfahrungen mit einer Psychotherapie gemacht. Schon in der 1. Sitzung stellen sie überrascht fest, dass Sie fast nur noch das Trennende zwischen sich sehen. Wie konnte das Verbindende so schnell verloren gehen? Sie wollten jetzt ja alles ganz anders machen. Einige Ähnlichkeiten und Wiederholungen mit ihrer eigenen Vergangenheit erleben sie sehr bedrohlich. In wenigen Gesprächen räumen Beide innerlich wie äußerlich auf, schließen alte Geschichten ab, vereinbaren neue Regeln für ihre Kommunikation und die Besuche. Sie entwickeln andere Einstellungen (‚ich ändere mich statt den anderen’) und lernen, auch mal etwas stehen zu lassen - die Liebe kann wieder aufblühen.

 

Ute und Fritz haben sich frühzeitig therapeutische Hilfe geholt, bevor ihre Konflikte verhärten und ihr Gefühl füreinander in Mitleidenschaft gezogen wird. Um eine Beziehung wieder ‚flott zu bekommen’, braucht es manchmal gar nicht so viel ….

 

(Text: F. Fahrbach, Namen und Daten geändert)

 

 


wie viele Gesichter sehen Sie ?
wie viele Gesichter sehen Sie ?

VIELSCHICHTIG ....


Herr P. kommt, weil seine Partnerin ihn immer wieder mit seiner aggressiven Fahrweise durch dichtes Auffahren konfrontiert. Im Verlauf der genauen Erforschung der Situationen wird Herrn P. klar, dass er sich von 'Trödlern' willkürlich in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt fühlt. Nach und nach erinnert ihn das an Erfahrungen, die er in der ehemaligen DDR mit staatlicher Willkür gemacht hat. Sein Aufbegehren dagegen hielt er - dort sinnvollerweise - unter Kontrolle und lernte, sich nach außen angepasst zu verhalten.


Auf die Frage, wie es ihm denn heute mit der 'Obrigkeit' ginge, wird er nach- denklich: ja, da würde er sich ähnlich ohnmächtig vorkommen und eher passiv 'mosern'. Allerdings - meint er aber schon lange - dass man 'eigentlich' mehr tun müßte, die Dinge nicht so hinnehmen, aber er hat sich längst so eingerichtet, ist bequem geworden und hat seine ursprünglichen Ziele völlig aus den Augen verloren


 

 

Mißverständnisse und Projektionen scheinen überall vorzukommen:

 

 

 

Ich zeigte Dir die Sterne

 

und du hast vor allem meinen Finger gesehen...

 

 

afrikanisches Sprichwort