Bedenkenswertes zu unserer Zeit
palästinensische Jungen im Flüchtlingslager Ayda Camp in Bethlehem. Das Lager besteht seit 65 Jahren und wird heute von einer 8 m
hohen Mauer gegen israelisch besetzte Gebiete der Stadt abgegrenzt.
Unsere Welt ist in Unruhe - angesichts der globalen Dimensionen und der bisherigen Wirkungslosigkeit gewohnter Maßnahmen auf allen gesellschaft-lichen Ebenen zeichnet sich deutlich ab, dass wir neue Möglichkeiten und alternative Wege finden müssen, um humane Lösungen zu finden.
Psychotherapie im individuellen Bereich reicht allein häufig nicht mehr aus - die Umgebungsbedingungen sind komplex: Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik prägen und beeinflussen unsere Lebensform.
Seelische und zwischenmenschliche Konflikte bringen zunehmend diese Spannungen zum Ausdruck, körperliche und seelische Erkrankungen sind häufige Folgen, kollektiv werden sie zu einer neuen Normalität. Ausschließlich therapeutische Hilfen wären symptomatische Behandlungen - ohne gesellschafts- und wirtschaftspolitische Veränderungen werden sie nur vorübergehende Besserung bewirken. Wenn die Gesellschaft krankt, können ihre Mitglieder nicht dauerhaft gesund bleiben.
Die (Er-)Lösung kann nicht von oben erwartet werden: weder wird die PolitikerIn eine Lösung vorgeben können (sonst wird er/sie nicht mehr gewählt), noch kann die TherapeutIn 'die Kohlen aus dem Feuer holen': einzig und allein jeder Mensch selbst, sei es als verantwortlich handelnder Bürger, sei es als eigenständige Person, wird in der Lage sein, eine humane Gesellschaft im Sinne der persönlichen Bedürfnisse und allgemeinen Grund- und Menschenrechte zu schaffen.
Selbst-Bewußtsein, Selbst-Ermächtigung und Selbst-Verantwortung sind die individuellen Elemente für persönliche Freiheit, Selbstbestimmung und menschliche Würde.
palästinensische Frauen engagieren sich im Sumud-Story-House in Bethlehem für ihre individuellen und völkerrechtlichen
Freiheiten.